Die Kürnberger Kronländer

Position: Kaisertreu

Regent: offiziell Kaiser Rudolph II., praktizierend aber Kronprinz Eugen

Weitere Persönlichkeiten: die jüngere, recht öffentlichkeitsscheue Kaiserin Sophia-Elisabeth

Hauptstadt: Hofburg

Wichtige Flüsse: Lürschau, Varme

Im Krieg mit: allen Kaisergegnern & dem Freiem Sultanat Anaman.

 

 

Die persönlichen Gebiete der kaiserlichen Familie werden seit jeher auch nur von dieser regiert. Auf ihrem Gebiet befindet sich die Reichshauptstadt Hofburg. Die Hauptstadt wurde bereits zwei Mal von den Anamanen belagert. Während der erst kürzlich zurückgeschlagenen zweiten Belagerung machte sich der Sohn des Kaisers Kronprinz Eugen einen Namen. Seit der Kaiser vor ein paar Jahren schwer erkrankte, übernahm der Kronprinz dessen Aufgaben. Mit seinen Erfolgen während der zweiten Belagerung hatte er sich auch bei den Generälen und Soldaten einen guten Ruf gesichert, und auch wenn er nicht unbedingt ein diplomatischer Mensch ist und die offene Auseinandersetzung Verhandlungen vorzieht, gilt er auch bei der einfachen Bevölkerung der Kaiserlichen Länder als Befreier und Erretter. Sein Los ist nicht einfach, ist das Reich doch in einen großen und allgegenwärtigen Krieg verstrickt. Die Bürger des gesamten Kaiserreiches fürchten sich vor dem Tag, wenn der Karl, Sohn des Skovelunder Königs an die Macht kommt, denn auch dieser gilt als ungestümer Hitzkopf ohne Hang zur Diplomatie. Sollten die beiden Männer sich also als Gegner begegnen, wird das Leid unvorstellbare Ausmaße annehmen.

 

Militär und Mode: Die Kaiserlichen Länder verfügen über ein kleines aber starkes Heer. Besonders hervorzuheben sind die Kaiserlichen Mörser, Musketenscharfschützen und der massive Einsatz von Rondartschieren. Letztere finden sich zwar auch in anderen Armeen, doch der Eifer und Tapferkeit der Kaiserlichen Rundschildkämpfer ist außergewöhnlich.

Als die Hausarmee des Kaisers sind die Offiziere und zum Teil die einfachen Soldaten wesentlich besser gekleidet, als sonst wo. Auch wenn es sich bei weitem nicht alle Soldaten leisten können, wird großer Wert auf Optik in der Armee gelegt. Offiziere neigen zu verzierten Harnischen und tragen gerne Spitzenkräge. Diese im Krieg aber immer sauber und neu aussehen zu lassen ist aber sehr schwer und so sind die teuren Stoffe bei genauem betrachten garnicht so fein und frisch, was wiederum sehr gut zum Klischee des Kronländers passt.

 

Land und Leute: Die Bürger der Kronländer sehen sich gern als etwas Besonderes, werden sie doch rein vom Kaiser und der kaiserlichen Familie regiert. Es gibt ein großes Gefälle zwischen Land- und Stadtbevölkerung. Gerade die größten zwei Städte Gradez und Hofburg fallen hier speziell auf. Das im Südosten gelegene Gradez liegt als Markstadt an der Grenze zu Lászyvar und hat im Laufe der letzten Jahrhunderte stark gelitten, war es doch des Öfteren in Konflikte mit den Lászyvaren verstrickt. Zudem wurde das Umland der Stadt mehrmals von den Anamanen auf ihrem Weg nach Hofburg verwüstet. Ein Umstand, der die Gradezer noch misstrauischer gegenüber Fremden macht, als die Kronländer ohnehin schon sind.

„Hofburg ist anders“ ist ein Spruch, den man oft in den Kürnberger Ländern hört, und der nicht von ungefähr kommt. Der Hofburger wirkt alleine aufgrund seines leicht nasalen Dialekts sehr arrogant, was er meist auch ist, aber nicht immer ist eine schnippische Bemerkung böse oder herablassend gemeint. Jedoch beleidigt der Hofburger gern durch die Blume, daher ist Vorsicht immer geboten. Das fällt wohl auch unter den besonderen und allgegenwärtigen Hofburger Humor, den „Schmäh“, der oft auch sehr „schwarz“ sein kann. Es gibt viele Lieder über den Tod, der seit dem Ausbruch des Krieges noch allgegenwärtiger zu sein scheint. Zum Beispiel trägt bekanntes Lied den Titel „Der Tod, das muss ein Hofburger sein“.

Den Kaiserländern ist eine sehr ambivalente Natur gemein, denn sie sind einerseits sehr gesellig und feierlaunig, aber auch melancholisch, neidisch, misstrauisch, kleinbürgerlich und oft gierig. Höflichkeit wird grundsätzlich großgeschrieben, auch wenn sie in den wenigsten Fällen ernst gemeint ist. Der Kaiserländer redet gerne durch die Blume oder um den heißen Brei, bevor er etwas anspricht. Ein Umstand, dem es zu verdanken ist, dass der Kaiserländer Leute aus anderen Reichen (vor allem Ersbürgen) also sehr harsch und unhöflich ansieht, wird dort doch ein eher pragmatischer und direkter Umgangston bevorzugt.

Der wohl wichtigste Lebensinhalt ist jedoch die Gemütlichkeit: Der Kaiserländer versucht es sich stets so heimelig und komfortabel wie möglich zu machen, was sich auch vor allem im kulinarischen Bereich wiederspiegelt. Als Zentrum des Reiches konnte sich hier eine Fülle von Gerichten und Süßspeisen, kombiniert aus dem ganzen Reich, etablieren. Dieser Lebensart ist es wohl zu verdanken (oder vorzuwerfen), dass der Kaiserländer, trotz des halbwegs großen Wohlstandes, auch eine recht schludrige Natur ist. Alles ist immer irgendwie nicht mehr ganz neu, abgewetzt oder schmuddelig. „Ognuschlt“ wird das genanntund man mag das auch so.

 

Beispiel für Kürnberger-Musketier: