Kosaken und Nomadenstämme der Khartarken

Hauptstadt: keine

Fluss: Dubowka

Regent: offiziell Tzar Nikita „Maros“ I.

                faktisch niemand außer der eigene Stammeshäuptling

 

Vor etwa 600 Jahren, nach der Landnahme und der großen Besiedelung, trafen die damaligen Könige auf ein Nomadenvolk, das damals im Gebiet des Sultanats Anaman lebte (so mancher Khartarke behauptet daher, dass sie die wahre indigene Kultur des heutigen Kaiserreiches seien). Diesen Nomadenstämme, die sich selbst Khartarken nannten, bedeuteten die neu gegründeten Reichsgrenzen nichts und so lebten sie als freie Stämme in einem Gebiet das sich über das heutige Sultanat, Lászyvar und das östliche Proskau bis in das südliche Petrowalsk erstreckte. Die damaligen Kaiser bekämpften die Stämme anfangs noch, mussten aber schnell feststellen, dass dies ein aussichtsloses Unterfangen war. Also versuchte man sie mit Gold und Titeln zu ködern. Dies gelang bei so manchem Stamm schließlich auch und führte zur Gründung des heutigen Lászyvar. Manche der freien Stämme ließen sich jedoch nicht kaufen und wollten ihr altes Leben und ihre Traditionen nicht aufgeben. Und so ziehen sie immer noch im Osten des Reiches, in der Grenzregion von Proskau, Lászyvar und vor allem dem südlichen Petrowalsk, umher.

Dieses nomadische Leben verlief damals wie heute nicht immer friedlich, denn einige der Stämme merkten schnell, dass es nach wie vor gewinnbringend war Dörfer und Gehöfte zu überfallen. Vor allem das südliche Petrowalsk, die Kornkammer des Großtzarentums sah sich diesen Angriffen ausgesetzt und so war der Tzar genötigt nach Wegen zu suchen den Nomaden Herr zu werden. Zu diesem Zweck wurden Wehrbauern im südlichen Einzugsgebiet der Dubowka angesiedelt. Um weitere Anreize für einen Umzug in diese gefährliche Gegend zu schaffen wurde den unfreien Bauern der Stand als freie Wehrbauern garantiert. Sie durften eigenen Boden besitzen und ihnen wurde gestattet Waffen zu führen. So sollten die weiter einwärts liegenden Landstriche geschützt werden. Gleichzeitig lockten die vermeintliche Freiheit und die Sonderrechte im Süden viele petrower Leibeigene. Nicht wenige die aus diesem oder anderen Gründen der Knute der Herrscher entgehen wollten suchten deshalb ihr Glück bei den Wehrbauern. Die Obrigkeit sah dies natürlich nicht gerne, unternahm aber meist wenig um die Flüchtigen einzufangen, denn das Land im Süden war weitläufig und bot viele Möglichkeiten sich zu verstecken. Außerdem stärkten die Entflohenen auch die Reihen der Wehrbauer und davon profitierte auch der Rest Petrowalsks.

Aus der Vermischung dieser drei Gruppen, eingesessener Wehrbauern, khartarkischer Nomaden und flüchtiger Leibeigener entstand über die Jahrhunderte eine eigene Volksgruppe, die petrower Kosaken. Seit mittlerweile fünfhundert Jahren besiedeln die Kosaken nun schon die südlichen Grenzgebiete Petrowalsks und dienen dem Tzar in Kriegszeiten als schnelle und leichte Kavallerie, die in den angrenzenden Ländern sehr gefürchtetet ist. Obwohl nur eine Minderheit, stellen sie doch einen nicht zu unterschätzenden Faktor in der Kriegsführung des Großtzarentums dar. Die Petrower werden daher nicht müde zu behaupten, dass dies der Grund dafür sei, dass die Khartarken schließlich bereit waren sich dem Kaiser unter zu ordnen und in Lászyvar niederzulassen.

Man kann sich aber vorstellen, dass sowohl Khartarken als auch die Gelehrten in Hofburg darüber anderer Ansicht sind, denn nie haben sich die Khartarken jemandem anderen untergeordnet als ihrem eigenen Stammesfürsten. Die Khartarken finden sich manchmal auf der Seite Proskaus, um gegen Petrowalsk und seinen verhassten Frostaren zu kämpfen. Dabei kommt es oft zu Scharmützeln mit den petrower Kosaken, welche sie aber nicht mehr als die Ihren ansehen und keine der beiden Seiten zeigt viel Skrupel gegen den jeweils anderen. Ungebunden und für ihre Begriffe friedlich leben die Stämme in den weiten Steppen im südlichen Petrowalsk, wo sie gelegentlich Dörfer überfallen, aber auch Handel treiben. Eines ist aber gewiss: In den ganzen Wirren des Kaiserreiches sind sie die einzig wahren Freien.

 

Militär und Mode: Von altertümlichen Bögen und Lanzen, über Reiterhämmer und Säbel bis hin zu Musketen nutzen Kosaken und Khartarken eine  Vielzahl unterschiedlicher Waffen. Allzu teure oder moderne Waffen sind jedoch eher eine Seltenheit. Klingenwaffen, ob Säbel oder Dolch sind immer stark gekrümmt und rasiermesserscharf. Wie schon erwähnt sind Khartarken und Dub-Kosaken nicht dem Tzar unterworfen und ihre wilde und freie Natur macht es schwer eine starke Disziplin aurecht zu erhalten. Dafür sind sie sehr ungestüm und furios in ihrem Angriff und unerschütterlich ist die Loyalität zum Ataman beziehungsweise dem Khartarkischen Stammesfürsten. Dies und ein Leben voller Entbehrungen in einem harschen Klima macht sie daher zu gefährlichen Gegnern, die zwar unkoordiniert in ihrem Angriff wirken, dafür umso tapferer und unaufhaltsamer unter ihren Feinden wüten.

Kleidung ist meist sehr bunt und weit, dabei immer praktisch und pflegeleicht und selbstredend hauptsächlich für das Reiten ausgelegt. Für einen Khartarken, sowie Dub-Kosaken ist ein prächtiger Oberlippenbart das Um und Auf. Zudem verleit er dem Träger ein wildes Aussehen. Beide Volskgruppen neigen auch zu außergewöhnlichen Frisuren. Große Teile des Kopfes sind kahl, of asymetrich rasiert. Dazu tragen sie einzelne lange Strähnen und geschmückte Zöpfe.

 

Land und Leute: Woher genau der Name Kosake stammt ist ungewiss. Manche Gelehrte gehen davon aus, dass es sich bei Kasaki um einen Transkriptionsfehler von Khartarki handelt. Andere leiten den Namen vom petrower Dialektwort cosac ab, was "freier Mann" bedeutet. Die Wahrheit liegt hier vermutlich wie so oft irgendwo in der Mitte.

Die Nachfahren von Wehrbauern und flüchtigen Leibeigenen leben noch heute in der Steppe im Süden, den fruchtbarsten Gebiete des Reiches, wo sie sich in einer Vielzahl verstreuter Gehöfte, Dörfer und kleineren Städten niedergelassen haben. Sie werden, aufgrund des ihr Siedlungsgebiet durchquerenden Flusses Dubowka als Dub-Kosaken bezeichnet. Diese Menschen sind ein stolzes Volk, das an die harten Entbehrungen des Landes und die ständige Gefahr von Überfällen gewöhnt ist. Von ihren khartarkischen Wurzeln stammt der hohe Stellenwert von Pferden, die in diesem weitläufigen Landstrich eine Notwendigkeit darstellen. Deswegen haben die Dub-Kosaken auch ihre ganz eigene Meinung zur angeblichen Unübertroffenheit lászyvarischer Reitkunst. Trotzdem ist nur ein Teil der losen kosakischen Streitmächte beritten. Das gros ist auch hier zu Fuß mit Spießen, Musketen und anderen Waffen unterwegs. Die Dub-Kosaken gliedern sich in eine Gruppe von losen Verbänden, Stanitsa genannt, unter der Führung eines Ataman. Abseits des Atamanen erkennen die einzelnen Stanitsa kaum eine Autorität an und die Loyalität zum Tzsaren hängt oft von der Einstellung des amtierenden Oberhaupts ab. Die Abstammung vieler Dub-Kosaken von flüchtigen Leibeigenen und die vielen Freiheiten, die den Wehrbauern gewährt wurden, trugen ihr übriges dazu bei, dass man sich dem Tzar nur bedingt verpflichtet sieht. Viele sehen die ihnen angestammten Privilegien inzwischen als natürlich - und nicht länger als vom Tzar gegeben an. Dies alles macht die Dub-Kosaken oftmals zu eher unsicheren Verbündeten des Großtzarentums. Zwar schützen sie nach wie vor die südlichen Grenzen des Reiches, allerdings oft mehr aus Eigennutz und Liebe zum eigenen Land denn aus Pflichtgefühl zur Obrigkeit. Auch kämpfen die Dub-Kosaken nicht immer zuverlässig auf der Seite Petrowalsks. Viele von ihnen lassen sich als Söldner anheuern und kämpfen heute auf der einen, morgen auf der anderen Seite und mitunter auch gegen petrower Verbände. Dennoch sind die Dub-Kosaken für den Tzaren unentbehrlich und mit Geschenken und Angeboten versucht er sich die Gunst des amtierenden Ataman zu sichern. So waren auch viele Dub-Kosaken an der Eroberung des Nordens beteiligt, wo sie zum Teil auch eigene Siedlungen gründen durften.

Die Khartarken hingegen leben auch heute noch in der nomadischen Tradition ihrer Vorfahren, nur einige wenige von ihnen haben sich in festen Siedlungen niedergelassen. Grenzen sind für sie ohne Bedeutung und so durchwandern sie die südöstliche Grassteppe des östlichen Kaiserreiches. Ihr Volk ist sehr stolz auf seine Unabhängigkeit und Freiheit und beugt sich höchsten den eigenen Stammesfürsten. Auch sind sie berühmt-berüchtigte Reiter und sowohl die Husaren Lászyvars als auch die petrower Dub-Kosaken sind diesbezüglich ihre Erben, auch wenn letztere das nicht unbedingt zugeben würden. Die meisten von ihnen leben von Wanderhütenhaltung und ziehen mit Herden zotteliger Pferden, Schafen, Ziegen und vereinzelt auch Kühen durch die weite Grassteppe. Dies ermöglicht ihnen sich nahezu vollständig selbst zu versorgen und wie kein anderes Volk verstehen sie sich darauf alles was ihnen ihre Tiere bieten zu nutzen. Entgegen verbreiteter Vorurteile sind sie aber kein rückständiges Volk und viele von ihnen haben verstanden, dass sie durch Handel wertvolle Güter erhalten die sie nicht selbst herstellen können. Es gibt aber auch Stämme die sich Dinge mit Gewalt nehmen und mit ihren Überfällen die angrenzenden Ortschaften in Angst und Schrecken versetzen. Dabei kann der selbe Stamm heute als Händler und morgen als Plünderer auftreten, je nachdem wie es für ihn günstiger ist.

Aus diesem Grund hat Petrowalsk schon mehrere Strafexpeditionen gegen sie unternommen, die oftmals mittels Dub-Kosaken durchgeführt wurden. Die Tzaren erhofften so die Nomaden zu befrieden und sie in ihr Reich einzugliedern. Dies weckte aber vor allem den Zorn der Khartarken und so kämpfen etliche von ihnen nun auf der Seite Proskaus. Aber auch diese Allianz ist unsicher, denn manche von ihnen kümmert es wenig, wessen Gehöft gerade geplündert wird.

 

Beispiele für Khartarken, Dub-Kosaken und Kosaky:

 

Einfacher südpetrowalsker Kosake (in einer eroberten Festung):