Herzogtum Poitagne

Position: versteckter Kaisergegner

Regent: Duc (Herzog) Philippe de Bourgneaux 

Weitere Persönlichkeiten: Seine Frau Duchesse Madeleine de Bourgneaux

Hauptstadt: Saint Claire (St.Clara)

Wichtige Flüsse: Varme, Sevère (Severre)

Im Krieg mit: Vlaandrecht, damit auch mit Escaramos & der Isle of Thyne

 

 

Allgemein als das wohl kultivierteste aller Reiche gesehen, sind die Poitagner von diesem Umstand mehr als nur überzeugt. Selbst der Kaiserliche Hof orientiert sich seit je her stark an den Gepflogenheiten des Herzogtums. Im Hofburger Dialekt sind sehr viele Wörter der pointagner Sprache eingeflossen (um sich nach außen hin kultiviert zu geben versteht sich). Führend in Mode, Üppigkeit und dem fast unverschämten zur Schau stellen von Wohlstand, äugt das Herzogtum schon seit langem auf den kaiserlichen Thron. Aufgrund der lange währenden Fehde mit der Isle of Thyne und anderen Reichen war die Poitagne aber nie wirklich stark genug, um es direkt mit dem Kaiser aufzunehmen. Jedoch sind der Kaiser und alle anderen Reiche zur Zeit sehr geschwächt, und auch wenn der Krieg gegen Escaramos die militärischen Kräfte bindet, so scheint nun die Zeit gekommen, um dem Kaiser endlich seine Herrschaft streitig zu machen. Ein großer Unsicherheitsfaktor ist da aber das kürzlich für autonom erklärte Königreich Skovelund. Einerseits passt es dem Duc gut in den Plan, dass der König den Kaiser schwächt, doch will er seine zukünftigen Ländereien nicht allzu zerstört wissen und sollte der König sich im zentralen Kaiserreich einnisten, wird es für den Duc schwer werden ihn wieder zu vertreiben. Der Duc ist daher in der Zwickmühle.

Zudem gibt es auch in der Poitagne  genug Häuser, die die Machenschaften des Duc nicht unterstücken, ja im geheim sogar gegen ihn arbeiten. Manche sehen die Zeit reif endlich die Isle of Thyne zu erobern, andere sind der Meinung, dass der Friede nur mit Unterstützung des Kaisers wieder hergestellt werden könnte.

 

Militär und Mode: Das Poitagner Heer ist unumstritten das bestgekleidetste im Kaiserreich. Nicht einmal die Hausarmee des Kaisers ist mit der Hausarmee des Ducs vergleichbar. Dies führt aber auch zu bösen Beschimpfungen, die Poitagner Soldaten würden sich nicht schmutzig machen wollen und daher lieber einem Kampf ausweichen oder kapitulieren. Die Wahrheit ist jedoch, dass das Poitagner Heer aus tapferen Männern besteht und bei weitem nicht durchgehend so gut gekleidet ist, wie die Hausarmee des Duc. Musketiere bilden den Kern des Heeres, wenn auch diese nicht immer ihre Musketen ins Feld führen (ja dies kann für außenstehende mitunter verwirrend sein). Die poitagner Artillerie ist weitreichend bekannt und gefürchtet. Ein alter Codex von Ehre und Ritterlichkeit zieht sich nachwievor durch die Kavallerieeinheiten und diese rümpfen vor dem einfachen Fußvolk nur die Nase.

Spitze ist ein Muss und es führt nichts darum. Am beliebtesten ist Spitze aus Vlaandrecht, aber eigentlich ist es egal woher sie kommt, Hauptsache, sie wird im Übermaß getragen. Der Poitagner, egal woher er kommt und wie arm oder reich er ist, hüllt sich auch gern in teure Stoffe wie Samt und Brokat. Dabei sind Blau- und Violetttöne äußerst beliebt, spiegeln sie doch die typischen südpoitagner Lavendelfelder wieder. Ja, auch guter Duft ist wichtig und so tragen auch Männer gerne Parfüm. Dadurch hat sich aber die Nachrede entwickelt, dass die Potagner dies als Grund gesehen, die Körperhygiene zu vernachlässigen, braucht man sich ja nur mit einem Duftöl zu besprühen.

 

Land und Leute: Die Landschaft der Poitagne ist so vielschichtig wie seine Gesellschaft. Von der Eleganz der edlen Häuser Saint Claires bis zu den elendig bewohnten Kanälen der Unterstadt sind es nur wenige Klafter und doch ein Universum. Und so wie der poitagner Dialekt in den rauhen Fischerdörfchen bei Seewind und Salzgischt bellend klingt, so gleicht er im mediterranen Süden im Schoß vor dem Gebirge der berühmten "Les Trois Bonnes-Soeurs" mehr einem Singsang.  

Die Poitagner gelten, ähnlich wie die Kronländer, als arrogant und misstrauisch gegenüber Fremden. Dennoch sind sie untereinander überaus gesellig: Sie schätzen die Kultur (hierbei besonders die Literatur - die poitagner Lyrik ist im ganzen Kaiserreich ein bewährtes Liebesmittel!), lieben Wein und gutes Essen. Und je weiter man ins Land hinaus fährt, desto mehr kehren die gehobenen Nasen auf den Boden zurück: Auf dem Lande ist von der Arroganz, die dem Poitagner nachgesagt wird, wenig zu spüren, hier regiert eine fast aggressive Geschwätzigkeit - einerlei, ob man nun ein Wort der gräulichen Landakzente versteht oder nicht - das hilflose Opfer hat wenig Möglichkeit, sich zur Wehr zu setzen. Bei seiner Liebe zum Wort ist aber auch der Landbewohner um eine poitagner Tugend nicht verlegen: Die Be- und Verurteilung des Tun und Lassens jedes Nächstbesten ist Lieblingsgesprächsstoff. Benehmen ist nicht nur in der vornehmeren Gesellschaft von wichtiger Sache. All dies kann in regelrechte Bissigkeit untereinander ausarten. Der poitagner Schriftsteller Vanlieur merkte einmal an, dass die Poitagne nicht umsonst das Geflügel im Banner führe: „Ein Gackern und Hacken und Picken sei es immerzu."

 

Beispiel poitagner Bürger: