Freies Sultanat Anaman

Position: neutral

Regent: Sultan Syleihadin, der Prachtvolle

Weitere Persönlichkeiten: Oberster Vesir Abdulah

Hauptstadt: Yenişehir

Im Krieg mit: den Kürnberger Ländern, Lázsyvar, Petrowalsk & Proskau

 

 

Was die Anamanen oder besser, den Sultan, dazu brachte, das Kaiserreich anzugreifen, wird wohl ein Geheimnis bleiben, genauso wie die Frage, woher sie ursprünglich kamen, und woher sie vom Kürnberger Kaiserreich erfahren hatten. Sei es wie's sei, vor etwas mehr als 250 Jahren landeten die Anamanen zum ersten Mal im Südosten von Escaramos. Zuerst eroberten sie die Insel vor der Südküste, welche noch heute unter ihrer Herrschaft steht. Von diesem Stützpunkt aus versuchten die Anamanen in Escaramos Fuß am Festland zu fassen, was ihnen zum Teil sogar gelang. Mehrere Jahrzehnte konnte die Südküste gehalten werden, doch dann wurden sie vom ersten vereintigten escamisches Heer auf ihre Insel zurückgedrängt. Der kulturelle Einfluss der Anamanen entlang der escamischen Südküste ist bis heute spürbar und die zum Teil noch erhaltenen Bauwerke zeugen auch von dieser Zeit. Heute stehen beide Kulturen in engem Handelskontakt und die stark befestigte anamanische Insel bildet ein Zentrum des Südwest-Südosthandels dar.

Auch in Orivetto ist die anamanische Kultur nicht spurlos vorüber gegangen. Typisch anamanische Stilelemente finden sich an vielen Bauwerken entland der orivetter Küste.

Doch so gut auch heute die Handelsbeziehungen sind, so schlecht ist immer noch der Ruf der Anamanen. Die Zweite Invarsion fand etwa 70 Jahre nach der ersten statt. Dieses mal versuchten es die Anamanen an der Südostküste, welche damals noch lászyvanisches Gebiet war. Schnell konnten sie dieses mal wieder Land gewinnen und die Lászyvaren nach Norden abdrängen. Selbst ein Eingreifen des Kürnberger Reichsaufgebots konnte nicht verhindern, dass die südliche Halbinsel an die Eindringlinge viel. Kurz nachdem sie ihr neues Land festigen konnten, stießen die Anamanen zum ersten Mal gegen Hofburg vor. Die erste Belagerung konnte aber buchstäblich in letzter Minute abgewendet werden. Die zurückgelassenen Vorräte und zum Teil auch Kriegsgeräte fanden in Hofburg großen Anklang. Vor allem die Nahkampfwaffen (die bemerkenswert stark denen der Lászyvaren ähnelten) und zum Teil primitiv, aber umso exotischer anmutenden Bögen hatten es den Hofburgern angetan, und so werden sie nun in der Ruhmeshalle zu Hofburg ausgestellt.

Das größte Vermächtnis der Anamanen war jedoch der Kaffee, der als wichtiges Kulturgut von den Hofburgern aufgenommen wurde. In den ganzen Kürnberger Ländern öffneten Gaststuben, die sich ausschließlich auf den Ausschank dieses Getränks spezialisierten. 

Kurz vor dem Aufstand in Felden belagerten die Anamanen die Kaiserliche Hauptstadt ein zweites Mal. Die Vorbereitungen waren wesentlich besser und man konnte die meisten Fehler der ersten Belagerung vermeiden. Doch dieses Mal machte das Wetter ihnen einen Strich durch die Rechnung, sodass der Oberste Vesir die Eroberung erneut aufgeben musste. Es bleibt also die Frage, wann der dritte Versuch starten wird.

 

Militär und Mode: Als Nomadenvolk (wie die Laszyvaren) bevorzugen sie schnelle Angriffe und schnelle leichte Kavallerie. Hinzu kommt noch, dass die Anamanen wenig Interesse an den umständichen Feuerwaffen haben sondern lieber auf Reiterbogen und Krummsäbel setzen. Dadurch, dass das Tragen von schwerer Rüstung immer mehr abnimmt, erzielen sie mit ihren vergleichsweise primitiven Bögen unbestrittene Erfolge. Vor allem die hohe Schussfrequenz und die Zielgenauigkeit macht sie zu gefährlichen Gegnern. Nichtsdestotrotz verwenden sie auch Musketen (viele davon mit exotischen und überaus feinen Verzierungen und Gold- sowie Beineinlegearbeiten). Schwarzpulver ist ihnen schon lange bekannt, jedoch verwenden sie es meist zur Sprengung von Wehranlagen. Die Anamanen sind nämlich Spezialisten im Belagern und Sprengen. Tunnelbau, gezielte Sprengungen ist ihr Gebiet und keine Wehranlage, so stark sie sich auch glaubt ist vor ihnen sicher. Die hofburger hatten zwei mal großes Glück, dass die Anamanen nicht mit ihrer vollen Stärke gegen die Hauptstadt vorrücken konnten.
Neben dem typischen Turban tragen Anamanen weite, wallende Kleider aus stark gemusterten und bunten Stoffen. Des weiteren haben sie offenbar ein starkes Bedürfnis auch nur die kleinste Oberfläche mit komplexen Mustern zu verzieren. Punzierungen, Embossing- und Durchbruchsarbeiten an edelmetallenen Oberflächen sind charakteristische Stilelemente.

 

Land und Leute: Es ist schwer, das Land zu beschreiben, von dem aus die Anamanen aufgebrochen sind. Es muss jedoch ein sehr heißes und karges Gebiet sein. Zumindest lässt das die Ausrüstung und Kleidung erschließen. Zugleich bringt es die erstaunlichsten Güter hervor - besonders Tuchwaren, Tee, Gewürze und andere Genussmittel unterhalten eine rege Nachfrage im Kaiserreich, was dafür sorgt, dass man den Anamanen im Volk vor allem als geschäftige Händlernatur kennt, geschwätzig, eifrig und überaus geschickt im Feilschen - ein Talent, von dem der Anamane gerne in sämtlichen Lebenslagen Gebrauch macht.

Nach den beiden Belagerungen wurde das Bild der Anamanen im ganzen Kaiserreich jedoch bewusst als übertrieben grausam verbreitet. Doch eigentlich sind es sehr freundliche Leute, denen die Sippe und die Freundschaft sehr wichtig ist. Sie sind genau wie die Lászyvaren aus einem Nomadenvolk hervorgegangen und auch sonst unterscheiden sie sich gar nicht mal so sehr vor den anderen Menschen im Kaiserreich.

Im Gegenteil, tatsächlich belächeln die Anamanen gerne die angebliche "Barbarei" des Kaiserreichs, ähnelt deren "Medizin" doch eher dem Metzgershandwerk, denn der wissenschaftlichen Kunst, wie sie die Weisen des Sultanats  beherrschen. Auch in astronomischen, wie alchemistischen Fragen wendet sich manch reicher Kürnberger lieber still und heimlich an einen anamanischen Gelehrten. Tatsächlich scheint diesem Volk ein großes Wissen innezuwohnen, auch wenn es der gemeine Kürnberger gerne mit Scharlatanerei abtun wird.

Daneben legt der Anamane großen Wert auf Ehre und Ansehen und ist mit seiner Heißblütigkeit mit den Orivettonern und Escamiern vergleichbar. Ebenso ist Geselligkeit ein wichtiger Punkt, und es ist dem Anamanen ein großes Vergnügen bei einer Hooka (einer Pfeife die über einer Wasserflasche geraucht wird) und einer guten Tasse Tee oder Kaffee zu sitzen und zu plaudern.

Letztendlich sind sie, wie schon erwähnt, den Menschen im restlichen Kaiserreich ähnlicher, als diese behaupten, oder besser: wahr haben möchten.

 

Beispiel für Anaman:

Fotos Tham Rakkat Orga
Fotos Tham Rakkat Orga